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Tim Evers

Oh wie schön ist Panama und Oh wie chaotisch war es hier her zu kommen

 



24 Januar 2017, Bocas del , Panama


Costa Rica ist schön, sehr schön. Aber leider ist es auch teuer, schön teuer. Also verkürzten wir unseren ohnehin schon kurzen Aufenthalt und machten uns einen Tag früher auf in Richtung Grenze. Doch bevor wir starten konnten, mussten wir noch ein paar ausstehende Rechnungen bezahlen. Also ab in die lange Schlange vor dem Bankautomaten, um dann festzustellen, dass dieser nicht funktioniert. Weiter zum zweiten und letzten Automaten im Ort, um auch da mit leeren Händen davon zu ziehen. Letzte Chance: der Bankschalter. Auch hier wieder eine lange Schlang und die Info, dass die Kreditkarte nicht geht. Beide Kreditkarten! Mit schlechter Laune und leichter Panik gehe ich zurück zum Hotel. Diesmal versucht Adina ihr Glück, steht nur 10 Minuten an und bekommt schließlich Geld. Wir zahlen und verlassen leicht verspätet unser Hotel in Richtung Busbahnhof und lassen uns nach Sixaola, der letzten Stadt auf costa ricanischer Seite fahren. Die eigentliche Grenze bildet der Rio Sixaola, über den eine spektakulär aussehende, alte Brücke führt. Wir steigen aus und werden zu einer kleinen Holzbarakke gerufen, die nicht wirklich nach staatlicher Institution aussieht. Hier sollen wir 8$ Ausreisesteuer bezahlen. Wir zahlen leicht misstrauisch, bekommen eine Quittung und gehen den Berg hoch zur Brücke. Hier müssen wir unsere Quittung vorzeigen und bekommen dafür einen Ausreisestempel der Republik Costa Rica in den Pass. Jetzt dürfen wir auf die Brücke und befinden uns offiziell im Niemandsland. So spazieren wir gemütlich über die maroden Stahlträger und betreten an deren Ende panamesischen Boden. Hier zeigen wir einem in Tarnuniform gekleideten Grenzbeamten mit Maschinengewehr unseren Pass und werden zum Immigrationsbüro um die Ecke geschickt. Auf dem Weg dahin werden wir unentwegt von einem Mann gefragt ob wir nach Bocas wollen, sein Van fährt gleich dort hin. Ja wir wollen dahin, aber auf eigene Faust und außerdem müssen wir erst mal den Papierkram erledigen. So schütteln wir ihn ab und gehen zum Immigrationsbüro. Hier klappt alles reibungslos, bis die nette Frau uns nach unserem Rückflugticket fragt. Ich habe im Vorfeld davon gelesen, dass die panamesichen Behörden zunehmend strenger nach einem Rückflugticket fragen, was offiziell Pflicht ist, um nach Panama einreisen zu dürfen. Allerdings haben wir das, als es soweit war erfolgreich vergessen. So stehen wir nun da wie blöd und versuchen es auf die nette Tour. „Nein ein Flugticket haben wir nicht, wir wollen per Bus weiter und nein das Ticket haben wir auch noch nicht, aber wir werden ihr wunderschönes Land sicher wieder verlassen. Versprochen.“ Keine Chance. Die Dame schickt uns weg und sagt, wir sollen wiederkommen wenn wir ein Flugticket vorzeigen könnten. So gehen wir und stehen wieder auf der Straße. Kein separater Transitbereich, keine Bewachung und theoretisch könnten wir auch ohne Stempel weiter, verwerfen den Gedanken aber ganz schnell wieder und begeben uns auf die Such nach Internet. Wieder kommt der Mann mit dem Van nach Bocas und wieder wimmeln wir ihn genervt ab, bis wir auf die Idee kommen ihn nach einem Ort mit Wlan zu fragen. „Klar“, sagt er und nimmt uns sofort mit zu einer kleinen Spilunke. Als irgendwas mit meinem Handy nicht funktionierte, drückt er mir sein Telefon in die Hand, sagt „Easy going, no problem man“ und verschwindet. So stehen wir da, mit offenem Mund und einem Fremden Handy in der Hand und buchen einen Flug von Panama City nach Miami für Zwei, den wir nie antreten werden. Streng genommen bescheißen wir damit den panamesichen Staat, aber hey, wenn die das so wollen und überhaupt, als wenn die das nicht selbst wüssten, haben wir denen doch eben noch lang und breit erklärt, dass wir mit dem Boot weiter nach Kolumbien wollen und plötzlich gehts nach Florida. Aber es funktioniert. Wir zeigen unsere Buchungsbestätigung auf dem fremden Handy vor, zahlen 8$ Einreisesteuern und bekommen unseren Stempel. Die gleiche Nummer haben wir auch bei der Einreise nach Nicaragua abgezogen. Hier wollte allerdings die amerikanische Airline den Nachweis, da sie sonst im Falle der Einreiseverweigerung in die Pflicht des Rücktransportes genommen wird. Auch hier: Ticket nicht mehr als 24 Stunden vorher buchen, Bestätigung auf dem Handy zeigen, einchecken, losfliegen und gut angekommen den Flug kostenlos stornieren.

So sind wir nun in Panama und natürlich nehmen wir doch den Bus des netten Retters nach Bocas del Torro. Dass wir hier das Doppelten bezahlen, als es mit den öffentlichen Transportmitteln gekostet hätte, hat er sich verdient.

           

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