top of page
  • Facebook
  • Instagram

Die Macht des Kinderlachens

  • Tim Evers
  • 25. Mai
  • 2 Min. Lesezeit

Cajones, Mexiko, 10.05.2025



Es ist Karfreitag als wir auf dem Gelände des Resplandor Kinder- und Gemeindezentrums ankommen. Yvonne, eine Mitarbeiterin des Projektes hat uns netterweise abgeholt und führt uns in diesem Augenblick über das Gelände. Das würfelförmige und bunt angemalte Gebäude befindet sich auf einem kargen und von hohen Bergen umgebenen Plateau. Ausgedörrte Bäume und riesige Kakteen bestimmen die Landschaften. Auf dem steinigen Boden rund um das Gebäude stehen diverse Spielgeräte verteilt. Ein warmer Wind wirbelt unentwegt Staub auf.

Der erste Eindruck ist also definitiv kein „Wow-Moment“. Zu trist, zu einsam wirkt das Gelände in diesem Augenblick auf uns. Und auch die liebevoll gestalteten und mit allerhand Bastel- und Spielsachen ausgestatteten Räume im Inneren des Gebäudes, können daran erst einmal nichts ändern.

Wir beziehen unser Zimmer im zweiten Stock und verabschieden Yvonne. Dann sind wir erst einmal allein für die nächsten drei Tage, inmitten eines menschenleeren Kindergartens, in einer ausgetrockneten und toten Landschaft.


Am nächsten Tag erkunden wir das nahegelegene Guanajuato. Die einstige Silberstadt und koloniale Schönheit besticht mit pittoresken Gassen und einem quirligen Stadtleben. Einen Tag später, besuchen wir sie gleich noch einmal und wissen selbst nicht so genau, ob das wirklich der Schönheit der Stadt oder doch eher der Flucht vor der Einsamkeit geschuldet ist. Auf jeden Fall bekommen wir das Wochenende so rum und gewöhnen uns auch langsam an unser neues Heim auf Zeit. Vor allem unser Töchterchen ist glücklich. Sie spielt ausgiebig mit den unzähligen Spielsachen und genießt vor allem die morgendliche und abendliche Routine des Tiere Fütterns. Denn ganz einsam sind wir doch nicht auf dem riesigen Gelände. Etliche Hasen und Hühner, drei Katzen und ein Hund sowie ein Pferd leisten uns auf unserer kleinen Farm Gesellschaft. Doch das mulmige Gefühl der Einsamkeit bleibt.

Dann enden die Osterferien in Mexiko und das Leben hält Einzug in unserem verschlafenen Wüstenrefugium, als am Montag die ersten Kinder das Anwesen betreten. Geschrei und Gelächter erhellen das sonst so einsam wirkende Gelände. Große Kinderaugen mustern einen neugierig und eine emsige Betriebsamkeit macht sich breit. Und plötzlich ist sie weg, die zuvor so präsente Tristes.

Als hätte die Präsenz der Kinder einen Schatten von der kargen Landschaft genommen, versprühen auch die knorrigen Bäume und schroffen Berge nun eine ungeheure Schönheit auf uns.

Die tote Wüste ist erfüllt von Leben.


Kinder sind der wertvollste Schatz, den eine Gemeinschaft besitzen kann. Denn in ihnen liegt das Versprechen und die Garantie für die Zukunft.                                                                                                                                                                                			 										La Casa Universal de Justica
Kinder sind der wertvollste Schatz, den eine Gemeinschaft besitzen kann. Denn in ihnen liegt das Versprechen und die Garantie für die Zukunft.                                                                                                                                                                                 La Casa Universal de Justica


Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
Wellblech und Alkoholverbot

Isla Holbox, 03.Juni 2025   Unser Fahrrad klappert gemütlich über die staubigen und mit Schlaglöchern übersähen Sandpisten der kleinen...

 
 
 

Comments


bottom of page