Wasser, Wimmern, Warten
Aktualisiert: 25. März
Aus unserem kleinen Zwischenstopp in Trincomalee wurden drei ganze Tage. Ursprünglich wollten noch ein kleines Stück weiter nördlich die Küste Rauf um uns in einem der kleinen Fischerdörfer ein zu quartieren und dort Sonne, Strand und Meer zu genießen. Trincomalee, die zweitgrößte Stadt im Osten, sollte quasi bloß ein notgedrungener Zwischenstopp werden. Doch dann zeigte sich dieser Ort alles andere als großstadtmäßig. Lange, einsame Sandstrände, entspannte Einheimische und eine super Unterkunft verleiteten uns zum Bleiben. Obwohl unsere Bleibe dann doch noch ein paar Überraschungen parat hatte. Mit sage und schreibe 10 Kakerlaken, die wir während unseres Aufenthalts in unserm Zimmer erledigten, machte die ansonsten pieckfeine Unterkunft in Sachen Ekelfaktor doch tatsächlich Opas Hütte Konkurrenz. Aber man ist ja einiges gewohnt und eigene Küche und Strand vor der Haustür, zählen dann doch mehr, als die ein oder andere Kakerlake. Als wir dann noch einen billigen Bierladen (Alkohol gibt es übrigens nur in sogenannten Liqour Stores, die ungemein viel Ähnlichkeit mit einer Bank in einschlägigen Westernstreifen gemeinsam haben), entschieden wir uns für einen feucht fröhlichen Abend. Die Rechnung kam am nächsten Tag und machte sich in Form eines höllischen Kater bemerkbar. Einen Tag später wurde aus dem Kater dann ein wahrer Tiger und ich war für die nächsten drei Tage mit Fieber und Halsschmerzen ausgenockt. Mit kleinen Zwischenstopps und anstrengenden Busfahrten machten wir uns trotz Krankheit und Wimmern weiter auf Richtung Süden. Unser nächstes Ziel war das Surfer Paradies Arguam Bay.
Hier schnupperten wird das erste mal Touristenluft in Sri Lanka. An einem Abend im Restaurant kam uns hier jedoch auch die Erkenntnis, warum das mit dem Tourismus hier noch nicht so recht klappt: WARTEN! Warten auf Busse, warten in Bussen aber vor allem warten aufs Essen. Der aktuelle Rekord liegt bei 2 Stunden und als wäre das nicht genug gibt es dann oft genug auch noch das falsche Essen. Oder noch besser man bekommt nur die Hälfte serviert, mit dem freundlichen Hinweis, dass gewisse Zutaten, die eigentlich auf der Karte stehen nicht mehr da sind. Der klassische Urlauber würde hier schlicht weg die Nerven verlieren. Wir fanden es jedoch (meistens) ganz witzig, zumal der Grund fürs lange warten oft der erweiterte Geisteszustand der Angestellten war.
Wenn also jemand fragt was man in Sri Lanka so alles machen kann, dann ist die Antwort: man kann hier auf jeden Fall gut warten.
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