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Kapitel 7: Eine erste Erkenntnis

Eine Stunde später preschten sie auf einem Motorroller über die Insel. Siwa fuhr, während Macarius sich an ihr festkrallte und sich die Seele aus dem Leib schrie. Jedes Mal wenn Siwa bremste, knallte Macarius mit seinem Kopf gegen Siwas und jedes mal wenn diese wieder Gas gab, drohte er hinten vom Moped zu fallen. Kurz um: Der kleine Krebs hasste das Mopedfahren und weigerte sich nach der ersten Pause konsequent wieder aufzusteigen.

Kapitel 7: Eine erste Erkenntnis

Er nahm sich diesmal fest vor hart zu bleiben und sich nicht wieder von Siwa überreden zu lassen und war umso überraschter als diese auf sein „Ich fahre keinen Zentimeter weiter!“, nur mit einem einfachen „OK“ antwortete.
„OK?“, fragte Macarius leicht aus dem Konzept gebracht.
„Ja, von mir aus.“, antwortete Siwa nur achselzuckend und setzte sich ihren Mopedhelm wieder auf. „Ich fahre dann einfach schon wieder zurück. Du kennst ja den Weg. Ich denke mal du bist dann in ca. zwei Stunden auch zurück. Vielleicht auch drei, es ist ganz schön heiß heute.“ Mit diesen Worten stieg sie auf den Motoroller und fuhr langsam an Macarius vorbei. „Denk daran genug zu trinken.“ Macarius war wie erstarrt, dann lief er seiner Freundin hinterher, die langsam um eine Kurve verschwand. „Warte, Siiiwwaaa, warte!“, rief Macarius während er den Berg hinunter stolperte und in der Kurve fast das Gleichgewicht verlor, hinter der Siwa schon auf ihn wartete und laut lachte: „Na, hast du es dir etwa anders überlegt mein kleiner roter Freund? Ist nicht schlimm. Ich nehme dich doch gerne mit und ich habe sogar eine Idee, wie wir es ein wenig angenehmer für dich gestalten können. Die Einheimisch lassen ihre Kinder immer vorne sitzen. Vielleicht solltest du auch vorne sitzen?“ „Ich bin doch kein Kind“, empörte sich Macarius gerade noch und saß schon wenige Augenblicke später vor Siwa auf dem Moped, mit seinem kleinen gelben Kinderhelm auf dem Kopf und, was noch viel schlimmer war: mit einem Lächeln im Gesicht. Hier vorne machte es tatsächlich richtig Spaß und er genoss es mit Siwa die Insel zu erkunden. „Mist“, dachte er nur, während Macarius in sich hinein grinste. „Siwa hat mich schon wieder überzeugt. Damit steht es mindestens 3 zu 0 für den Kakadu.“ Doch dann dachte Macarius zurück an ihre Tage im Meer und wie er seiner Freundin die Unterwasserwelt gezeigt und ihr das Schwimmen beigebracht hatte. Wie auch Siwa anfangs Angst vor dem Unbekannten hatte, aber schließlich über ihren Schatten gesprungen ist, um sich auf etwas neues einzulassen. Und wie viel Spaß sie am Ende gemeinsam dabei hatten. Und war es nicht das, worum es am Ende bei so einer Reise ging: Gemeinsam Ängste zu überwinden, Neues auszuprobieren und Erfahrungen und Erinnerungen zu sammeln? „Und Muscheln“, rief Siwa ihm von hinten ins Ohr. Na nu, hatte er das etwa laut gesagt? Egal, dachte Macarius und antwortete laut: „Und Muscheln.“, während sie über einer palmenbewachsenen Straße dem Sonnenuntergang entgegenfuhren.

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