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Sabbatical - Was ist das?

Der Begriff “Sabbatical” stammt aus den USA und wurde ursprünglich von Professoren an US-amerikanischen Universitäten geprägt, um ein Forschungssemester oder Freisemester zu beschreiben. Heute meint er eine zeitliche befristete Auszeit vom Job, egal welcher Branche. Doch wie beantrage ich ein Sabbatjahr, wer darf es nehmen und was gibt es sonst noch zu beachten?

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1. Was ist ein Sabbatical?

Beim Sabbatical handelt es sich im Kern um eine Form des Sonderurlaub, der es Arbeitnehmern ermöglicht, eine Auszeit vom Beruf zu nehmen. 

Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, in welcher Form dieser Sonderurlaub gewährt wird. Eine Möglichkeit ist der unbezahlte Urlaub. Eine Weitere ist das Ansammeln von Überstunden auf einem Arbeitszeitkonto, die dann bei weiter laufender Bezahlung abgebummelt werden. Eine letzte Möglichkeit ist das Ansparmodell. Hierbei erhält der Arbeitnehmer bei voller Arbeit nur einen vorher ausgehandelten Teil seines Gehalt. Den Rest legt der Arbeitgeber zur Seite.  Diese Ersparnisse werden dann während des Sabbatjahres vom Arbeitgeber ausgezahlt.

Die Dauer des Sabbaticals kann individuell festgelegt werden, üblicherweise liegt sie jedoch zwischen einem Monat und einem Jahr. 

2. Wer hat Anspruch auf ein Sabbatical?​

Arbeitnehmer haben keinen gesetzlichen Anspruch auf ein Sabbatical. Die Ausnahme bilden Beamte und Beschäftigte im Öffentlichen Dienst, bei denen dieser Sonderurlaub mit einer Dauer von bis zu einem Jahr gesetzlich geregelt ist.

In der Regel, stimmen aber immer mehr Arbeitgeber einem Sabbatical zu. Wichtig ist es, frühzeitig das Gespräch zu suchen und die Führungspersonen in die Pläne einzuweihen und gemeinsam nach Möglichkeiten zu suchen, alle Beteiligten zufrieden zu stellen.

3. Was mache ich in meinem Sabbatical?

Es muss nicht immer die große Reise sein. ein Sabbatjahr bietet darüber hinaus auch zahlreiche andere Nutzungsmöglichkeiten.

Weiterbildung: Ein Sabbatical kann auch für Fortbildungen, Sprachkurse oder andere persönliche Entwicklungsziele genutzt werden.

Hausbau/Hauskauf: Ein oft überschätztes Mammutprojekt, für das sich ein Sabbatical gerade zu anbietet.

Kreative Projekte: Viele nutzen die freie Zeit, um an künstlerischen oder schriftstellerischen Projekten zu arbeiten.

4. Welche Vorteile bietet ein Sabbaticals?

Viele Studien ergaben, dass sich eine befristete Auszeit vom Job nicht nur positiv auf die Gesundheit und Psyche der Auszeitnehmenden auswirkt sonder auch auf ihre Produktivität im Job. Ein Sabbatical kann damit eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten sein.

5. Und wie habt ihr es nun gemacht?

Als Lehrer sind wir in der glücklichen Lage, einen gesetzlichen Anspruch auf ein Sabbatjahr zu haben. Bist du also auch Lehrer oder anderweitig als Angestellter oder Beamter im öffentlichen Dienst beschäftigt, gilt das Gleiche für dich. Die jeweiligen Modalitäten unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland und Informationen sind nicht immer leicht zu finden. Es lohnt sich also, frühzeitig bei den Vorgesetzten nachzufragen oder die zuständigen Sachbearbeiter um Auskunft zu bitten. So haben wir es auch gemacht. 

In Mecklenburg-Vorpommern wird das Ansparmodell praktiziert. Man wählt eine bestimmte Ansparphase, in der man voll arbeitet, aber nur anteilig bezahlt wird. Das Geld wird vom Arbeitgeber angespart und in der Abrufphase ausgezahlt. Das hat den Vorteil, dass man formal weiterhin sozialversicherungspflichtig beschäftigt ist und somit auch krankenversichert ist und in die Renten- und Arbeitslosenversicherung einzahlt. Auf dem Papier arbeitet man also weiter und erhält ein Gehalt, obwohl man sich offiziell im Sabbatjahr befindet. Das Verhältnis zwischen Anspar- und Freistellungsphase kann über einen bestimmten Zeitraum frei gewählt werden, wobei in der Regel nur ein ganzes Jahr als Sabbatical genommen werden kann. Das kleinste mögliche Verhältnis ist 1:2 (ein Jahr ansparen, im zweiten Jahr abrufen, bei 50% des Gehalts). Das größtmögliche Verhältnis ist 7:8 (sieben Jahre ansparen, im achten Jahr abrufen bei 87,5 % des Gehalts). Bei der Beantragung des Sabbaticals wird der Ansparzeitraum festgelegt. Die Beantragung selbst erfolgt über den Teilzeitantrag. Dieser muss in der Regel bis Mitte Dezember eingereicht werden. 

Adina hat sich für das 1:2-Modell entschieden, ich habe eine Ansparphase von zwei Jahren gewählt. Während unseres Sabbaticals erhalten wir 50 % bzw. 66 % unseres Gehaltes, zusammen ca. 4.000 €.

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